Kann es eigentlich noch verrückter werden?

Schon vor den Sommerferien 2019 war klar:
das neue Kindergartenjahr wird kompliziert.
Der Wasserrohrbruch im Sommer im
Interimsquartier #1 im Gemsenweg und das dadurch verursachte Schimmelproblem machte eine Weiternutzung auf unbestimmte Zeit erst mal unmöglich. Aber wohin mit uns? Der Kindibetrieb muss ja irgendwie weitergehen!
Wir können doch nicht einfach zumachen!!!

(Achtung Spoiler: Hahahaaaa! "Kindibetrieb einstellen!"
?)

Nach den Ferien ging es jedenfalls mangels Alternative erst mal mit Sack und Pack ins Interimsquartier #2: zurück ins Waldheim.
Zum Glück hielt der Sommer noch an und es war auch im September noch eine immerhin machbare Lösung, den Kindibetrieb dort fortzusetzen. Aber wie sollte es weitergehen? Überwintern im Waldheim? Mit unseren kleinen Schlafminis undenkbar. Nein, da musste eine andere Möglichkeit gefunden werden...

Interimsquartier #3 fand sich schließlich durch Zufall in den Räumen des Oswaldgemeindehauses in der Ludmannstraße. Manchmal braucht man eben auch Glück und den richtigen Kontakt zur richtigen Zeit! Weiter ging der Kindibetrieb. Im "roten Kindi", wie die Kinder das Gemeindehaus aufgrund seines roten Außenanstrichs bald schon nannten, waren wir schnell zu Hause.
Aber als Dauerlösung? Nicht denkbar. Viel zu umständlich, denn die Räume werden ja auch anderweitig genutzt und mussten alle paar Tage für andere Nutzer und Gruppen geräumt werden.
Dennoch waren wir mehr als dankbar für den Unterschlupf und das Winterfest im roten Kindi war schön wie immer. Und wir waren inzwischen Meister im Das-Beste-Draus-Machen!

Kurz vor Weihnachten kam dann die Info: wir können im neuen Jahr zurück in den Gemsenweg. Juhu!
Das Gebäude war allerdings aufgrund des andauernden Schimmelproblems nur zu Hälfte nutzbar - also ohne richtiges Bad und zweiten Gruppenraum. Dafür mit Trockenbautrennwand, Notlösungs-WC sowie improvisiertem Seiteneingang, zugänglich nur über die Garageneinfahrt der Nachbarin. Also doch eher ein halbes Juhu im "Halben Kindi" aka.
Interimslösung #4. Aber auch damit konnten wir uns arrangieren. Die ersten Wochen des Jahres liefen zwar etwas improvisiert, aber für die eingeschränkten Verhältnisse doch relativ geordnet ab und es kehrte endlich wieder so etwas wie Alltag ein. Immerhin hatten wir wieder ein eigenes Zuhause für den Kindi. Das-Beste-Draus-Machen - inzwischen als Dauerzustand.


Und dann? Tja, dann wurde alles noch verrückter.
Denn dann kam
Corona.


Zack. Lockdown. Kindi geschlossen. Homeoffice. Homevorschooling. Videochat-Morgenkreise. Familienzeit. Alles anders. Die Welt verrückt geworden!
Maskenpflicht. Besuchsverbote. Abstandsregeln. Handhygiene. Ladenschließungen. Klopapier- und Hefe-Hamsterkäufe. Spielplätze geschlossen. Freunde vermissen. Oma und Opa vermissen. Umarmungen vermissen. Alltag vermissen. Den Kindi vermissen. Sorge um die Gesundheit - die eigene und die anderer. Wer hätte gedacht, dass wir sowas mal erleben?

Für zwei unserer Familien war die Zeit noch auf ganz andere Weise herausfordernd. Schließlich haben unsere kleinsten und neusten Regenbogen-Babies ihren Start ins Leben ausgerechnet mitten in der Corona-Krise angetreten. Zum Glück ging alles gut und die beiden Nachwuchs-Regebogenkinder sind quietschfidel. Es ist eine Freude euch beiden beim Wachsen zuzusehen! Inzwischen dürfen wir ja wieder! Nochmal beiden Familien und den stolzen großen Schwestern herzliche Glückwünsche!


Der
Wiedereinstieg in den Kindergartenalltag mit Notbetreuung und eingeschränktem Regelbetrieb war lang ersehnt. Die Kinder waren überglücklich, sich wieder zu haben! Endlich wieder Spielkameraden! Geteilte Gruppen zwar, aber immerhin... Endlich wieder Gemeinschaft! Dank gemeinschaftlicher Einigung auf die 2zu3-Tage Wechsel-Gruppen-Lösung für alle Kinder möglich. Danke nochmal dafür!

Dann wieder Umstellung in den Normalbetrieb mit Auflagen.
Endlich wieder alle zusammen im Kindi. Endlich auch die andern Kinder aus der anderen Gruppe wiedersehen.
Nach all der Zeit ganz schön überraschend, wie laut 20 Kinder sind! Wie wuselig und aufgeregt. Nach der langen Pause ganz ungewohnt. Ungewohnt anstrengend. Erschöpfend. Aber auch herrlich schön!
Und das Beste: die Schimmel-Luftmessungen ließen zum Halbjahr endlich die
Sanierung der betroffenen Räume zu! Und das ging dann erstaunlich schnell. Schon im Juli konnten wir den zweiten Gruppenraum zurück erobern und kurz vor den Ferien waren dann auch die restlichen Räume fertig und wieder nutzbar! Somit Rückkehr zur perfekten Interimslösung #1!
JUHU! Diesmal ein großes!

Zwar ist noch nicht wieder alles wie früher - Elterndienste dürfen keine stattfinden, die Kinder werden an der Türe abgegeben und wieder abgeholt, Eltern dürfen nicht rein (in einer Eltern-Kind-Gruppe!), Hygienevorschriften müssen penibel umgesetzt werden - aber es ist immerhin wieder ein Alltag. Die letzten Wochen vor der Schließzeit waren endlich wieder entspannter. Sogar die üblichen zwei Wochen im Waldheim vor den Ferien samt Abschiedsfest für unsere Schulkinder konnten wir umsetzen.


Wer hätte das gedacht?
Wieder mal das Beste draus gemacht!


Hätte uns jemand im letzten Sommer erzählt, wie alles kommt, wir hätten es nicht geglaubt. Wer hätte je für möglich gehalten, dass ein Wasserrohrbruch und ein Virus unser ganzes Jahr dermaßen durcheinander bringen können?

Und wer hätte gedacht, dass wir das alles schaffen können?
Wer hätte im März als der Lockdown kam gedacht, dass es gar nicht so schlimm ist, mal runterzufahren? Mal keine Termine zu haben? Mal ausschließlich unter sich zu bleiben? Dass es schon irgendwie klappt Homeoffice und Kinder unter einen Hut zu kriegen? Dass es uns auf ungeahnte Weise nochmal neu zusammenschweißt?
Entschleunigung. Gezwungenermaßen. Hat auch was Gutes!


Haben wir nicht alle "Ach du Sch....e!" gedacht, als es im März hieß: die Kindergärten und Schulen bleiben mindestens bis nach Ostern geschlossen? 5 Wochen! Zu Hause mit den Kindern! Ohje! Und was passiert mit der Arbeit??? Haha! HAHAHAHAHAAAA! Am Ende waren es 10 Wochen komplette Schließung und nochmal 5 im eingeschränkten Regelbetrieb, reihenweise Kurzarbeit und neue Arbeits- und Lebensbedingungen. Besorgniserregend! Und auch beängstigend.

Das Erstaunliche daran: wir haben all diese Schwierigkeiten ziemlich gut gemeistert! Sooooo schlimm wars gar nicht. Sicher, die Lage bleibt bekanntermaßen unsicher, aber wir haben gelernt damit umzugehen. Das macht stark!

 

Da ist sie wieder, die Zuversicht!

Schimmelkindi?
HA! Dann improvisieren wir eben!
Corona-Lockdown?
Homeoffice mit Kindern?
Sogar das schaffen wir!
Denn wir machen das Beste draus!
Immer!


Mit kreativen Ideen!
Mit Mut und Zuversicht!
Manchmal auch mit Glück!
Mit technischen Hilfsmitteln, Abstimmung per Skype-Elternabend und Kontakt halten per Briefchen, Postkarten oder E-Mail. Kindergeburtstage am Gartenzaun und übers Fenster.
Alles neu! Alles möglich! Mit dem sensationellen Zusammenhalt, der uns schon aus so vielen schwierigen Situationen geholfen hat.

 
Danke an unser großartiges Team das mit uns durch Dick und Dünn geht und jede Herausforderung mit uns gemeinsam angepackt und gemeistert hat!

Danke an unsere Vorstände, die einmal mehr als Krisenmanager gefordert waren und uns verlässlich wie immer durch alle Krisen gebracht haben.

Danke an uns als Elternteam, für den Zusammenhalt und das Anpacken wann immer es nötig wurde und das Nervenbehalten, wenn es schwierig wurde. Für die gegenseitige Unterstützung während des Lockdowns, das Aneinanderdenken und jede noch so kleine aufbauende Nachricht und Geste über die Kindi-Angelegenheiten hinaus. So wertvoll!

Und vor allem:
Danke an unsere Kinder!
Respekt, wie ihr dieses verrückte Jahr gemeistert habt!
Wie ihr einen Kindiumzug nach dem anderen als Abenteuer genommen und unbeschwert und neugierig alle neuen Räume erobert habt!
Wie ihr im Lockdown zu Hause euren neuen Alltag gepackt habt!
Es war schön mit euch zu Hause! Auch wenns für uns alle oft anstrengend war.
Ihr seid große Klasse! Und wir sind verdammt stolz auf euch!



Und jetzt? Wie geht's weiter?

Ferien! Erholung! Noch ein bisschen Sommer!
Und danach hoffentlich einen einigermaßen normalen Start ins neue Kindi-Jahr.
Die Voraussetzungen sind gar nicht so übel:
Der Kindi im Gemsenweg ist fertig saniert und wieder komplett nutzbar.
Die Sanierung in der Ditzinger Straße geht voran und die Chancen stehen gar nicht schlecht, dass wir im Laufe des kommenden Jahres zurück in unser neues-altes Zuhause ziehen können.

Und wenn nicht?
Egal! Im Gemsenweg ist es auch prima.
Hauptsache Corona benimmt sich und die zweite Welle bleibt wo der Pfeffer wächst!
Den Rest schaffen wir schon!

Wir freuen uns auf unsere neuen Familien.
Auf unsere neuen Regenbogenkinder.
Auf neue Herausforderungen auch.
Vielleicht nicht ganz so große wie im letzten Kindergartenjahr.
Es darf jetzt auch gern mal etwas weniger kompliziert werden, bitteschön!



Last but not least:
Unseren lieben
Schulkindern wünschen wir nach diesem unglaublich fordernden Jahr einen ganz besonders schönen Start in die Schule!
Wir drücken euch feste die Daumen, dass ihr in der Schule endlich wieder in einen beständigeren Alltag hineinwachsen dürft.
Das Gute ist: wir wissen ganz genau, dass ihr alles schaffen könnt!
Wer so ein Kindi-Jahr hinter sich hat, schafft den Schulstart mit links!

Wir sehen uns wieder, denn für einen Teil von euch geht's im Schüli weiter und eure kleinen Geschwister bleiben noch ein Weilchen bei uns im Kindi.
Kommt uns mal besuchen! Ihr seid jederzeit willkommen!
Macht es gut, ihr Lieben und viel Glück!

Logo regenbogen

Schöne Ferien lieber Regenbogenkindi!
Erholt euch alle gut von einem Kindi-Jahr, das in die Geschichte eingehen dürfte.
Wir sehen uns im September!